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Investieren wie die Profis

Text von Frank Elsner
18.10.2023
Vermögen
© Austin Distel, Unsplash

Private Equity eignet sich auch für Privatanleger als Beimischung ins Portfolio

Es ist ein Segment, in dem große Investoren wie Staatsfonds, Stiftungen oder Pensionsfonds oftmals hohe Renditen erzielen: die Private Markets, zu denen auch Private Equity zählt. Kaum eine Anlageklasse ist in den vergangenen Jahren so rasant gewachsen wie Private Equity; der europäische Private-Equity-Sektor erlebte vor der Zinswende des vergangenen Jahres einen regelrechten Boom. Ein Grund dafür war die jahrelange Niedrigzinspolitik der Notenbanken. Die Anleger suchten – angesichts von Negativrenditen bei Anleihen und von möglichen Rückschlägen an den Aktienbörsen – nach Alternativen.

Doch was genau ist eigentlich Private Equity und welche Vorteile bietet es im Vergleich zu anderen Anlagemöglichkeiten?

Bei Private Equity investiert der Anleger typischerweise über Beteiligungsfonds in das Eigenkapital von Unternehmen, die nicht an einer Börse gelistet sind. Die teils milliardenschweren Beteiligungsfonds kaufen ausgewählte Unternehmen oder gehen maßgebliche Beteiligungen ein. Ziel einer Private-Equity-Gesellschaft ist es, den Wert der erworbenen Unternehmen durch den Einsatz von Kapital und Know-how zu steigern, um das Unternehmen mit möglichst hohem Gewinn weiterzuverkaufen oder an die Börse zu bringen. Zu den Wertsteigerungsmaßnahmen zählen beispielsweise die Anpassung der Unternehmensstrategie durch eine stärkere Internationalisierung oder Digitalisierung des Geschäfts oder durch die Verbesserung betrieblicher Abläufe und das Wachstum mittels M&A. Für die Umsetzung braucht es Zeit; üblich sind daher Fondslaufzeiten von zehn Jahren plus gegebenenfalls mehrere Verlängerungsoptionen.

Dem überdurchschnittlichen Wachstum von Private Equity hat die Kombination aus hoher Inflation, steigenden Zinsen und einer insgesamt angespannten wirtschaftlichen Lage vorerst etwas an Dynamik genommen. Dennoch hat sich die Branche auch im Jahr 2022 gut entwickelt. Private Equity bleibt eine attraktive alternative Kapitalanlage, die mit einem langen Anlagehorizont einen wertvollen Beitrag dazu leisten kann, das Rendite-Risiko-Profil des Portfolios zu optimieren.

Im Gegensatz zum Aktienmarkt weist Private Equity eine wesentlich geringere Volatilität auf.
Alexander Herbert, Head of Private Equity, Bethmann Bank

Die außerbörslichen Kapitalbeteiligungen haben gerade in konjunkturell unsicheren Zeiten einen großen Vorteil: „Im Gegensatz zum Aktienmarkt weist Private Equity eine wesentlich geringere Volatilität auf“, erläutert Alexander Herbert, Head of Private Equity bei der Bethmann Bank. „Kursschwankungen resultieren nicht aus der Börsenpsychologie oder aktuellen Nachrichtenlagen, die quartalsweise Bewertung stellt auf die langfristigen Perspektiven der Portfoliounternehmen ab. Wertschwankungen sind damit weniger stark ausgeprägt. Bewertungsänderungen sind in der Regel darauf zurückzuführen, dass sich die Geschäftsentwicklung oder die Aussichten der Unternehmen verändert haben“, so der Experte.

Aber: Die Einstiegssummen für eine Private-Equity-Investition liegen regelmäßig im Millionenbereich und sind damit in der Regel so hoch, dass sich früher nur institutionelle Investoren oder Family-Offices auf diesem Markt engagierten. Nur wer über sehr große Vermögen verfügte, war mit von der Partie. Das hat sich aber geändert. Um auch Privatanlegern einen Zugang zu Private Equity zu ermöglichen, bietet die Bethmann Bank über eine eigens geschaffene Struktur Investments ab einem Beteiligungsbetrag von bereits 200.000 Euro an. Das Angebot richtet sich an langfristig orientierte und risikobereite Investoren, die ihr Portfolio um diese attraktive alternative Anlageklasse ergänzen und damit diversifizieren wollen.

Bei Anlegern stößt Private Equity vor allem auf Interesse, weil in vielen Marktphasen die Chance auf höhere Renditen gegenüber liquiden Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen besteht. „Die attraktive Renditeerwartung ist jedoch mit einem langfristigen Investmenthorizont verbunden, worüber sich Privatanleger bewusst sein müssen“, so Bethmann-Experte Alexander Herbert. „Darüber hinaus sind die Renditeunterschiede zwischen den besten und den schlechtesten Private-Equity-Gesellschaften und deren Fonds deutlich ausgeprägter als im Aktien- oder Anleihen-Bereich.“ Entscheidend seien letztendlich der Zugang und die sorgfältige Auswahl der richtigen Fonds und der Private Equity-Manager. Wichtig sei auch der systematische Aufbau eines eigenen, gestreuten Portfolios über verschiedene Auflegungsjahre, Regionen, Industrien, Manager und Investmentstile.

Private Equity sollte in der gesamten Vermögensverteilung nie der Schwerpunkt sein, sondern Quoten zwischen zehn und zwanzig Prozent nicht überschreiten.
Alexander Herbert, Head of Private Equity, Bethmann Bank

Als einer der Pioniere im Markt verfügt die Bethmann Bank über langjährige Erfahrung im Bereich Private Equity: Seit mehr als 20 Jahren arbeitet das Team der Bank daran, aussichtsreiche Anlagemöglichkeiten für seine Kunden zu identifizieren. „Bei der Investitionsauswahl machen wir keine Experimente, wir arbeiten ausschließlich mit weltweit renommierten Private-Equity-Gesellschaften zusammen, die über verschiedene Konjunkturzyklen gute Ergebnisse für ihre Investoren erwirtschaftet haben“, sagt Herbert. Dank der langjährigen Marktpräsenz des Teams hat die Bethmann Bank Zugang zu führenden Private-Equity-Gesellschaften wie KKR, Permira oder Carlyle und deren Fonds, die für die meisten Privatpersonen und kleinere institutionelle Anleger nicht offenstehen. Besonders viel Wert legt Bethmann auf verantwortungsbewusste Investments und arbeitet ausnahmslos mit Managern zusammen, die in ihrer Anlagepolitik nach ethischen und nachhaltigen Grundsätzen handeln.

Die Bethmann Bank bietet ihren Kunden in der Regel drei- bis viermal jährlich Zugang zu der Anlageklasse Private Equity – über einzelne Private-Equity-Fonds sowie über ein kompaktes, vordefiniertes Portfolio, bestehend aus fünf bis sieben Fonds. Die Bank bietet dabei ein umfassendes Leistungsspektrum: von der Auswahl und Prüfung von Anlagen über die Beseitigung von Zugangshürden dieser institutionellen Anlageklasse bis zur aktiven Betreuung der Anleger über die gesamte Laufzeit der Anlage.

Anteile an einem Private-Equity-Investment sind in der Regel nicht oder nur bedingt Weiterverkäuflich. Durch den langen Anlagehorizont ist es besonders wichtig, nicht nur über die Chancen, sondern auch über die Risiken nachzudenken. Können beispielsweise die Fonds nicht die vorgesehene Anzahl an aussichtsreichen Unternehmen erwerben oder gehen die Businesspläne der erworbenen Unternehmen nicht auf, wäre ein Weiterverkauf nur unter dem Kaufpreis realisierbar. Alexander Herbert warnt deshalb: „Private Equity sollte in der gesamten Vermögensverteilung nie der Schwerpunkt sein, sondern Quoten zwischen zehn und zwanzig Prozent nicht überschreiten.“

Dieser Artikel ist zuerst in Character erschienen, dem Gesellschaftsmagazin der Bethmann Bank. Auf unserer Webseite finden Sie mehr Informationen zur aktuellen Ausgabe.

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