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Dagmar Fritz-Kramer - Bewegen und bewahren

Text von Irene Preisinger
14.03.2024
Unternehmen

Wenn Dagmar Fritz-Kramer durch ihr Holzbau-Unternehmen Baufritz im Allgäu geht, redet sie viel mit ihren Mitarbeitern – über die Öko-Fertighäuser, die im Werk in Erkheim gerade produziert werden, oder über das nächste Fest in dem 3.000-Seelen-Dorf nahe Memmingen. Viele sprechen Dialekt, alle nennen die Chefin einfach Dagi. Die 52-jährige, mehrfach preisgekrönte Unternehmerin erzählt im Interview, wie sie Baufritz führt, welche Rolle Veränderung für den Familienbetrieb und die Baubranche spielt und wie der Traum von den eigenen vier Wänden in Zukunft wahr werden kann.

Dagmar Fritz-Kramer, Geschäftsführerin Bau-Fritz GmbH & Co. KG | © Marc Krause
Dagmar Fritz-Kramer, Geschäftsführerin Bau-Fritz GmbH & Co. KG
Foto: Marc Krause

Frau Fritz-Kramer, in Ihrem Unternehmen sind alle per Du. Ist das in der Baubranche üblich?
Das ist in den letzten Jahren überall deutlich mehr geworden. Die Baubranche ist noch Old Economy, aber unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind relativ jung – Durchschnittsalter 35 Jahre. Wenn mich die Jüngeren siezen, dann fühle ich mich so alt (lacht). In einem gewachsenen Betrieb – vierte
Generation – wäre das Sie ganz seltsam.

Funktioniert das auch mit Kundschaft oder Zulieferern?
Nein. Es war eine lange Diskussion, ob wir im Internet die Leute mit Du ansprechen. Da haben wir gesagt: Nein, so weit ist es noch nicht. Die Kundschaft, die Bauherrschaft wird gesiezt.

Sie sind 2024 seit genau 20 Jahren Chefin. Was haben Sie in dieser Zeit gelernt?
Meine Erkenntnis ist, dass ein Betrieb immer Beweger und Bewahrer braucht. In meinem jugendlichen Leichtsinn habe ich anfangs gedacht, es braucht nur die Beweger. Da bin ich mittlerweile g’scheiter. Es braucht beide, in einem ausgewogenen Verhältnis, und vor allem braucht es Verständnis füreinander. Als ich angefangen habe, war ich noch relativ jung, 33 Jahre. Da habe ich gedacht, wir machen jetzt alles anders. Mittlerweile bin ich der Meinung: Sicher muss es die Vorwärtsbewegung geben, aber in passendem Tempo für alle. Man braucht erst die „first mover“, die Mutigen, Wilden, die vorauslaufen. Wenn es funktioniert, kommen die anderen gerne nach. Es ist aber auch gut, dass es die Bewahrer gibt. Sie bremsen vor unüberlegtem, schnellem Handeln.

Hat sich durch diese Erkenntnis Ihr Führungsstil verändert?
Oh, ich hoffe (lacht)! Ich bin leider immer noch zu ungeduldig. Und mir macht das „first moving“ immer noch mehr Spaß, aber ich glaube schon, dass ich dazugelernt habe, dass ich mir mehr Zeit nehmen muss zur Erklärung. Sie nennen mich manchmal das „galoppierende Pferd“: Jetzt ist sie wieder davongaloppiert (lacht).

Wer korrigiert Sie?
Wir haben eine starke mittlere Ebene. Das sind viele Bekannte und Freunde, die mich schon ein Leben lang begleiten. Die sind ehrlich zu mir. Wir haben auch relativ flache Hierarchien, ein agiles Führungsorganigramm und einen sehr offenen Dialog. Im engsten Führungskreis wird sich schon gefetzt. Da bin ich nur Teil der Gruppe. Das ist gut so. Ein 360-Grad-Blick auf eine Thematik ist immer gut.


Dieser Artikel ist zuerst in Character erschienen, dem Gesellschaftsmagazin der Bethmann Bank. Weitere Informationen zur aktuelen Ausgabe finden Sie auf unserer Webseite.

War es für Sie eigentlich immer klar, dass Sie mal Chefin werden?
Nein, absolut nicht. Während meiner Lehre als Schauwerbegestalterin habe ich mal einen wunderschönen Einrichtungsladen in München gesehen und gesagt: Ich will so einen Laden haben. Das war eigentlich mein Ziel. Deswegen habe ich Innenarchitektur studiert in Rosenheim. Aber dann kam mein Papa auf mich zu mit ein paar wirklich schönen Projekten. Damit hat er die Spur gelegt.

Baufritz hat sich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auf die Fahnen geschrieben. Wie wirkt sich diese Unternehmenskultur aus?
Wir haben eine sehr geringe Fluktuation, was nicht immer ein Vorteil ist. Aber wir können die Leute sehr gut halten. Wir haben 30 Prozent Frauen, das heißt, wir haben möglichst viel Familienfreundlichkeit im Unternehmen, eine firmeneigene Kita. Natürlich geht bei mir jeder in den Erziehungsurlaub, das dürfen sie alle. Die kommen alle zurück und bleiben abends ein bisschen länger (lacht). Wir versuchen, alles anzubieten, was zu einer attraktiven Work-Life-Balance gehört, wenn es im Rahmen der Tätigkeit möglich ist: Jobrad, Yoga, Homeoffice sowieso, mobiles Arbeiten, Jobsharing. Das führt natürlich dazu, dass zum Beispiel junge Eltern relativ bald wiederkommen, zumindest in Teilzeit. Ich sage immer: Bleibt nicht so lange weg. Es geht relativ rasch, dass man wieder einen Tag oder zwei halbe Tage arbeiten kann. Das ist vielleicht wirtschaftlich nicht besonders sinnvoll, aber man bleibt drin. Wir haben 500 Mitarbeiter und 270 verschiedene Arbeitszeitmodelle. Es gibt ja noch viel mehr Themen als die Frage der Kinderbetreuung: Hat jemand einen Senior zum Pflegen? Nachbarschaftshilfe, Vereine – alles braucht seinen Platz.

Merken Sie, dass sich der Stellenwert von Arbeit verändert hat?
Auch das, leider. Ich glaube nicht, dass die Leute mit mehr Freizeit so viel glücklicher sind. Was will ich drei Tage daheim? Da verbrauche ich viel Zeit, viel Geld und bin vielleicht gar nicht mal so viel zufriedener. Lieber einen Job, der mir richtig viel Spaß macht.

Wenn jemand eine 4-Tage-Woche möchte, kriegt er sie trotzdem?
Alle Monteure haben sowieso eine 4-Tage-Woche, weil sie viel reisen müssen. Sie arbeiten nur von Montag bis Donnerstag und haben den Freitag frei. Wir haben schon eine 4-Tage-Woche, nicht überall, aber das wird kommen.

Wie läuft es bei der Suche nach Nachwuchskräften?
Jetzt kommen die ganz geburtenschwachen Jahrgänge. Wir können aber Gott sei Dank noch junge Leute gewinnen. Man hat das Gefühl, das Thema Nachhaltigkeit, Ökologie, Holz zieht wieder junge Leute an. Wir haben einen guten Austausch mit Hochschulen, wo wir immer sehr viele Projekte mit Bacheloranden machen, ganz engen Kontakt mit Biberach, Rosenheim, Innsbruck, Graz, Biel in der Schweiz. Brutal schwierig wird es jetzt im Heizungs-, Sanitär- und Elektrobereich. Wir versuchen, ganz viel Effizienz reinzubringen durch Vorfertigung. Aber ich bin gespannt, wie sich das in den nächsten fünf bis zehn Jahren entwickelt.

Sie haben in Ihrem Unternehmen schon in den 2000er-Jahren Dinge angeboten, die damals noch sehr
ungewöhnlich waren: Homeoffice und Kinderkrippe. Wie kam das?
Das war super (lacht). Wir haben damals die Hausschneiderei gebaut und gesagt, wir würden gern eine Kita aufmachen. Großer Aufschrei. Da ging es um Fördermittel und so weiter. Es musste erst eine Analyse gemacht werden, ob das in Erkheim überhaupt erwünscht ist. Es kam raus: Nein, brauchen wir nicht. Dann haben wir gesagt, die bauen wir aber trotzdem. Die Kommune hat mitgespielt. Wir haben die Kita eröffnet, und sie war vom ersten Tag an voll. Sie ist super flexibel, immer da, morgens, abends – so lange, wie man sie braucht. Ich habe das auch selbst genossen, als meine Kinder klein waren.

Und wie war es beim Homeoffice?
Oh, große Skepsis, ob das geht. Ich war die Erste im Homeoffice, Montag- und Dienstagnachmittag, immer. Das wurde schon beäugt, ob ich da was mache, ob ich erreichbar bin. Ich bin mit dem Kinderwagen spazieren gegangen, vorne die Unterlagen drauf, Handy am Ohr. Das ging natürlich alles. Aber das war für viele eine seltsame G’schicht. Erst durch Corona weiß jeder: Es geht. Aber mal miteinander Kaffee trinken, mal miteinander reden, das gegenseitige Sehen und Gesehen werden ist ganz wichtig. Im Regelfall haben wir drei Präsenz- und zwei Homeoffice-Tage. Das gilt für alle. Man kriegt den Laden sonst vom Feeling nicht so zusammen, da fehlt irgendwie der Kitt. Und man ist geistig beweglicher, wenn Menschen da sind.

Welche Rolle spielt Innovation in Ihrem Unternehmen?
Das ist die DNA, die hat sich durch alle vier Generationen gezogen. Mein Urgroßvater hat im Stadl einer Landwirtschaft angefangen, Zimmerer zu sein. Mein Opa hat in Zeiten der Industrialisierung seine Leidenschaft für Maschinen entdeckt. Nicht nur handsägen, sondern vorfertigen – das hat ihn extrem gereizt. Mein Papa steht für Ökologie. Er hat in dieser ersten Ökowelle in den 1980ern zusammen mit meiner Mama klar erkannt, dass das Bauen so nicht weitergehen kann. Und meine Generation, also ich, wenn ich das sagen darf, hat versucht, das Ganze noch schöner zu machen. Die Baubranche ist träge, hat zu wenig Schub gegeben. Aber jetzt gilt’s. In den nächsten zehn Jahren muss sich radikal etwas ändern.

Was denn?
Nachhaltigkeit spielt eine viel zu kleine Rolle. 40 Prozent der CO2-Emissionen weltweit gehen auf die Baubranche zurück. Über die Hälfte des deutschen Müllbergs ist Bauschutt. Und unsere Recyclingquote liegt bei sage und schreibe sieben Prozent. Da ist viel Luft nach oben. Baustoffrecycling ist das wichtigste Thema. Am Ende des Tages wird es noch zwei Arten von Stoffen geben: Recyclingbaustoffe oder nachwachsende Rohstoffe. Aber ansonsten darf es nichts mehr geben. Wir haben als Baubranche schon alles genommen, was wir nehmen konnten. Es ist alles verbaut an Sand, an Kies, an Energie, an Erdöl. Da muss jetzt Ende sein.

Klingt gut, aber sieht die Branche das auch so?
Ich glaube, das ganz harte Erwachen kam mit der Ukrainekrise und dem Thema, wie hoch die Energiekosten sind. Erst mit dem Geld ist die Erkenntnis gekommen, leider. Die deutsche Baubranche hat ja richtig gute Jahre gehabt. Wer jetzt nicht die Kraft hat, um diesen Wandel zu finanzieren, hat grundsätzlich was falsch gemacht. 

Könnte die Vielfachkrise am Bau eine Chance für Nachhaltigkeit sein?
Ja, ja, ja! So schmerzhaft der Umstellungsprozess für alle Beteiligten ist, kann es eine Riesenchance sein, dass wir wirklich Produkte auf den Markt bringen, die extrem zukunftsfähig sind. Da müssen wir
ganz kreativ sein. 21 Millionen Gebäude in Deutschland sollen bis 2045 klimaneutral sein – dieser Markt ist unendlich. Wir machen Immobilien, die ganz wenig Energie brauchen und sie vielleicht auch
noch regenerativ erzeugen. Das heißt, um mit den Worten von Franz Alt (Autor und Öko-Aktivist, die Red.) zu reden: Die Sonne schreibt keine Rechnung. Russland wird immer eine Rechnung schreiben.
Auch die Scheichs werden eine Rechnung schreiben.

Wie Menschen wohnen wollen, verändert sich mit der Zeit. Sagen solche Trends etwas über unsere Gesellschaft aus?
Wir haben einen Trend zur Individualisierung. Gleiches passiert natürlich auchbeim Wohnen. Ich
finde, die Leute sind deutlich experimentierfreudiger geworden. Die Lebensentwürfe sind heute viel
unterschiedlicher. Zum Beispiel haben wir eine ältere Generation, die eine schöne dritte Lebensphase genießen kann, weil sie das Geld dazu hat. Da entstehen ganz spannende neue Wohnideen. Zum Thema Alters-WG, aber stylish gemacht, gibt es in Nordeuropa tolle Modelle. Oder in den USA diese Silver Citys: Man hat einen Rückzugsraum, der sehr individuell und privat ist, aber trotzdem Anschluss an eine Art WG, eine große Küche, wo man auch mal ein Weinchentrinken kann. Ich glaube, das wird noch ein spannendes Geschäftsfeld, solche Siedlungen zu entwickeln. Haben wir auch schon gemacht: „Junges Dorf“, 1994. Das Thema kommt jetzt definitiv wieder,auch im Sinne der Ressourceneffizienz. Wir werden vieles sharen müssen. Und das wird Wohnen auch bezahlbar machen.

Kann der Traum vom eigenen Haus überhaupt noch wahr werden?
Ja, aber der Traum vom Eigenheim muss jetzt anders geträumt werden. Es gibt einen Bestand, der es wert ist, dass man ihn sich mal anschaut. Das meiste ist vor 1957 gebaut, sprich: Nachkriegsbau.
Da wurden Gott sei Dank relativ ehrliche, pure Materialien verwendet, was auch der Baubiologie entgegenkommt. Die hässlichen Materialien, Asbest und so weiter, kamen ja erst in den 1960er- und 1970er-Jahren. Dafür müssen wir uns noch was überlegen. Aber der meiste Bestand ist von der Bausubstanz her eigentlich gut. Da kann man was draus machen. Das wird der Weg für junge Familien ins Eigenheim sein.

Ist das nicht schlecht für Ihr Geschäft?
Nein, gar nicht. Wir haben Anfang 2023 das neue Geschäftsfeld Bestandsneubau hochgefahren. Aus Altbestand können wir extrem viel machen: Dachgeschosse dämmen und ausbauen, Anbauten, Aufstockungen – das geht im Holz-Fertigbau enorm gut. Wir haben schon 2009, in der Wirtschaftskrise, überlegt, in den seriellen Sanierungsmarkt zu gehen. Wir haben eine Vorsatzschale entwickelt mit Fenstern und Beschattung und fertiger Fassade, die wir vor den Altbestand setzen. Da haben wir schon fünfgeschossige Gebäude verkleidet. Das ganze Thema haben wir wieder eingestellt, als der Einfamilienhausmarkt explodiert ist. Jetzt machen wir es wieder. Für uns vom Holzbau ist Sanieren super: Das Material ist leicht, wir sind schnell und wir dämmen gut.

Für Ihre Vorreiterrolle in der Baubranche haben Sie viele Preise bekommen, etwa den renommierten
Deutschen Umweltpreis im Herbst 2023. Was bedeutet das für Sie?
Ich bin heimgefahren zum Mittagessen, da war ich in den Nachrichten im Bayerischen Rundfunk. Ich habe mir gedacht: Oh Gott! Dann war es zwei Wochen lang Wahnsinn. Studienkollegen haben angerufen, Franz Alt hat gratuliert, andere langjährige Öko-Wegbegleiter, Theo Waigel hat geschrieben, von Hand. Es war irre. Toll! Mir persönlich kommen die Preise immer ein bisschen komisch vor – das ist doch mein tägliches Doing. Viele Preise sind in eine Zeit gefallen, als eine Frau als Unternehmerin sehr exotisch war. Als Mann hätte ich wahrscheinlich nur die Hälfte der Auszeichnungen (lacht). Jede Auszeichnung hilft uns als kleinem Holzbauer, mit unserem Nischenthema Gehör zu finden.

Auch wenn Sie und Ihre Kinder noch zu jung sind dafür: Denken Sie manchmal, dass es schön wäre,
wenn Ihre Kinder das Unternehmen weiterführen würden?
Meine Kinder sind 14 und 17, also mitten in der Schulphase. Meine Tochter interessiert sich für die Richtung Industriekauffrau. Sie löst gerne Probleme. Und mein Sohn zeichnet sehr gut und gern. Er hat ein Praktikum in einem Architektenbüro gemacht, könnte schon sein, dass ihm das gefällt. Es wird
natürlich keinen Zwang geben, aber Lockangebote.

Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und Klimaschutz für Sie privat?
Ich habe ein schönes Haus, natürlich ökologisch einwandfrei. Das versorgt sich zu 80 Prozent autark. Ich bin nicht vegan, aber wir essen bewusst regionale Sachen, saisonale Sachen. Plastikfreie Woche haben wir auch schon probiert – das geht gar nicht, das kannst du vergessen. Wir haben so viele Plastikverpackungen, das wird einem dann bewusst. Der Weg ist noch weit, auch für uns als Familie.

Viele Leute haben das Gefühl, dass ihr kleiner Beitrag gegen den Klimawandel nichts bringt. Wie sehen Sie das? Macht es einen Unterschied?
Ja, klar! Wir haben uns in den letzten 50 Jahren eine Lebensweise angewöhnt, die noch keine Generation sich leisten konnte, keine vor uns und wahrscheinlich auch keine nach uns. Es wird notwendig sein, dass wir von unseren Gewohnheiten weggehen, was nicht unbedingt mit Verzicht zu tun hat, aber mit Veränderung. Die braucht Antrieb. Und der geht meistens nur über Krise. Ich schätze, die Natur und auch die Gesellschaft werden uns jetzt ein paar gewaltige Watschn versetzen. Wir werden im Krisenmodus bleiben, bis wir uns bewegen.


Über Dagmar Fritz-Kramer
Dagmar Fritz-Kramer baut Design-Fertighäuser aus Holz. Als Ökopionierin und moderne Unternehmerin bekam die Baufritz-Chefin bereits viele Auszeichnungen, im Herbst 2023 verlieh ihr der Bundespräsident den Deutschen Umweltpreis.

Die 1971 geborene Allgäuerin wuchs in den Familienbetrieb hinein: Mit sieben Jahren fuhr sie auf dem Firmengelände in Erkheim Stapler, mit 14 stopfte sie Holzspäne zur Dämmung in die Wände des elterlichen Ökohauses. Sie machte eine Lehre zur Schauwerbegestalterin, studierte Innenarchitektur und träumte vom eigenen Einrichtungsladen.

Ihr Vater lockte sie mit Designprojekten zu Baufritz. Weil sie in einer Bilanzbesprechung nichts verstand, studierte sie berufsbegleitend Wirtschaftsingenieurwesen. 2004 übernahm Fritz-Kramer die
Geschäftsführung. Ihr Sohn und ihre Tochter sind Teenager; ob sie später in den fast 130 Jahre alten Betrieb einsteigen, entscheiden sie selbst.

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